Wurfentalgraben 0010 - Gasthaus

Besitzer 2014
Berger Johann u. Martin

Amtsblatt vom 25. 6. 1914
Gewerbelöschung 
Simlinger Leopold, Gast- und Schankgewerbe, Tabaktrafik, Wurfentalgraben

1928
Wurfenthal.
(Mosttanz) Sonntag den 21. d. findet in Herrn Franz Webers Gasthaus ein Mosttanz unter Mitwirkung der bestbekannten Kapelle Köck statt. Beginn 3 Uhr, Eintritt 1 S.

Land Zeitung, 24. 7. 1929
Wurfenthal bei Gföhl.
(Sommerfrische) Der Litsch- und Wurfenthalgraben gehört zu einem der schönsten Flecken des Waldviertels. Er zieht sich von Meisling bis Gföhl. Wald und Wiesen füllen ihn, herrliche Luft durchzieht ihn, ein Bächlein strebt dem Kremsfluß zu, gottvolle Ruhe umfängt den Wanderer, der hier Erholung findet. Deshalb zählen wir eine Reihe von Familien seit vielen Jahren zu Sommergästen, deshalb kehren alle gerne wieder, die einmal zu uns kamen. Der Verkehr mit der Außenwelt ist jetzt ein glänzender. Täglich verkehrt mehrmals das Postauto von Krems durch den Wurfenthalgraben nach Gföhl und zurück. In anerkennenswerter Weise sind Gastwirt Herr Franz Weber und seine Frau bestrebt, alle Wünsche der Sommerfrischler zu erfüllen. In seinem schönen Garten mit einer Veranda und einer Kegelbahn läßt sich bei köstlichem Trunk, guter Speise und trefflicher Bedienung gerne weilen. Wer daher sich erholen und stärken will, der komme zu uns, der wird im Herbste neu gekräftigt wieder zu seinem Berufe zurückkehren können.

All seinen Gästen ganz zum Schluß
Entbietet seinen schönsten Gruß
Aus dem grünen Wurfenthal
Mit Petri- und mit Weidmannsheil

Franz Weber

Amtsblatt, 10. 1. 1936
Gewerbeanmeldung
Angelmeier Karl, Gast- und Schankgewerbe, Wurfentalgraben 10

Land Zeitung, 22. 9. 1937
Wurfenthalgraben bei Gföhl.
Gasthauseröffnung. Herr Franz Feyrter, Landwirtschaftssohn aus Schiltingeramt, übernahm das Gasthaus Wienauer (einstens Simlinger) im Wurfenthalgraben, der sich eine Wirtschaft in Gföhl kaufte und sich auch als Viehhändler betätigen wird.

Amtsblatt 16. 6. 1951
Dimmel Juliana, Wurfentalgraben 10, Gast- und Schankgewerbe

Amtsblatt 23 – 24, 16. 6. 1951
Gewerbepolizeiliche Verhandlung. Juliana Dimmel, Wurfentalgraben 10, Gast- und Schankgewerbe
. Der Frau Juliana Dimmel, geboren am 26. Jänner 1895 in Langenlois,... wohnhaft in Walkersdorf Nr. 1, wurde die Konzession zum Betriebe des Gast- und Schankgewerbes... im Standorte Wurfentalgraben 10, erteilt...

Amtsblatt vom 2. 8. 1952
Veränderung
Dimmel Juliana, Wurfentalgraben 10, Verpachtung an Josefa Berger

Amtsblatt vom 14. 4. 1962
Gewerbeanmeldung
Berger Josefa, Gast- und Schankgewerbe, Wurfentalgraben 10

Amtsblatt vom 1. 4. 1972
Gewerbeanmeldung
Berger Franz, Gast- und Schankgewerbe, Wurfentalgraben 10

Land Zeitung. 24. 8. 1972
Gastwirtin Josefa Berger verstorben
Wurfentalgraben
– Nach schwerer Krankheit verschied am 14. August die Gastwirtin i. R. Josefa Berger. Die Verstorbene stand im 66. Lebensjahre. Frau Berger stammte aus Scheutz, wohnte aber seit 1940 in Wurfentalgraben, wo sie mit ihrem Gatten Johann Berger, er starb vor fünf Jahren, ein Gasthaus betrieb. Der Betrieb wird gegenwärtig vom Sohn des Ehepaares, Franz Berger geführt...

Pritschmühle

Walter Enzinger, 2012
Ämterbuch

Nahe des Zusammenflusses von Litschgraben- und Wurfenthalgrabenbach wird schon im Jahre 1570 ein Wolfgang Gerner von der Pritschmühle erwähnt. Sie gehörte zur Herrschaft Brunn am Walde.
Bemerkenswert ist, dass in jener Zeit der Bach bis zur Einmündung in die Krems als Litschgrabenbach bezeichnet wird. 1665 erlangte der aus Langenlois stammende Bäcker Johann Georg Posholt und Katharina, Ratsbürger und bürgerlicher Bäcker in Gföhl Nr. 23 – durch Zwangsverkauf diese Mühle mit zwey Gäng. Paul Lang war der nächste Bäcker von Gföhl 23, der diese Mühle besaß.
Anton und Anna Rumpl waren die letzten Müllersleute auf diesem Haus. Ab 1890 wurde hier von Veronika Simlinger ein Gasthaus betrieben. Das zuletzt von Johann Berger betriebene Gastgewerbe ruht seit den 1970er-Jahren.
Nunmehrige Eigentümer sind Johann und Martin Berger.

Franz Fux, 1996 [Auszug]
900 Jahre Meisling

Die „Pritschmühle“ im Litschgraben

Die nahe des Zusammenflusses von Litsch- und Wurfenthalgrabenbaches an der Gabelung des Tales errichtete Mühle wird in den ältesten herrschaftlichen Büchern stets als „Pritschmühle“ bezeichnet.
Die frühestzeitliche Erwähnung der Mühle und namentliche Nennung des Eigentümers erfolgte im „Urbar und Grundpuch über den Gejaidhoff und das Ambt Gföll am Waldt“, des Jahres 1570.
Die Pritschmühl war herrschaftlich Brunn am Wald zugehörig, und es finden sich auch viele auf diese Mühle bezogene Hinweise in den Büchern der Herrschaft Brunn. …
1806 wurden Haus und Mühle an Josef und Anna Maria Ruza verkauft. Deren Tochter ehelichte 1833 den Müllermeister und Sohn eines Müllermeisters Josef Kerbler.
Im Jahr 1836 wurde deren Sohn Johann getauft. Die Eintragung im Taufbuch lautet: „Johann, Kind des Johann Kerbler Müllermeister in Wurfenthalgraben, und der Anna Maria geborene des Josef Ruza, Müllermeister im Wurfenthalgraben und der Anna Maria geborene Lukas“.
In obriger Eintragung wird die Mühle des Johann Kerbler als im Wurfenthalgraben gelegen eingetragen. Früher und seit jeher galt si als im Litschgraben gelegen. Bei der allgemeinen Häusernummerierung im Jahr 1771 erhielt sie seltsamerweise die Nummer Wurfenthalgraben 10. …
Im Jahr 1881 kam die Mühle an Anton und Anna Rumpl. Sie waren die letzten Müllersleute auf diesem Haus. Sie schlitterten wie so viele Müller in dieser Zeit in wirtschaftlichen Notstand und verloren 1888 Haus und Mühle durch Zwangsversteigerung. Den Zuschlag erhielt auf Grund des Meistbotes Karl Lechner, Lederermeister in Gföhl. Er verkaufte das Hais 1890 an Veronika Simlinger, die 1907 auf Grund von Ehepakten ihren Ehemann Leopold Simlinger auf den Hälfteanteil schreiben ließ. Von den Ehegatten Simlinger wurde am Haus das Gasthaus betrieben. Nach einem Brand wurde das Haus baulich erneuert und verändert.
Im Jahr 1918 übernahmen Karl Starkl und Josefa (geb. Simlinger) Haus und Gastgewerbe. 1924 erwarben Franz und Johanna Weber Haus und Gewerbe. Das Gasthaus war während ihrer Besitzinhabung ein beliebtes Ausflugsziel. Trotz guten Geschäftsganges fiel es 1934 der Zwangsversteigerung anheim.
Ersteigerer war der Kremser Weinhändler Karl Angelmayr, welcher das Gasthaus an Josef Wienauer verpachtete. 1937 kam das Haus in den Besitz von Ludwig Angelmayr und Anna (Glaser). Ab 1942 waren Müllermeister Josef Dimmel aus Etsdorf und dessen Ehefrau Juliana (Angelmayr) Eigentümer. Ab 1949 die Witwe, und 1966 deren Sohn Josef Dimmel.
Im gleichen Jahr wurde es vom bisherigen Pächter Johann Berger käuflich erworben. Das Gasthaus ist seit etwa [40] Jahren stillgelegt. Am Haus wird eine durch Grundzukäufe stark vergrößerte Landwirtschaft betrieben.

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